Die IG-Verkehrssicherheit Brugg setzt sich aus folgenden Gründen für Tempo-30-Zonen in Brugg ein:
Mehr Sicherheit
- Die Einführung von Tempo 30 führt zu einer Verkürzung des Anhaltewegs um rund die Hälfte.
- Durch Tempo-30-Zonen entstehen rund 15% weniger Unfälle. (Lindenmann HP., Koy Th. 2000.)
- Sowohl das Risiko für Verletzungen als auch die Sterbewahrscheinlichkeit sinken deutlich bei geringerer Geschwindigkeit. Das Ausmass der Verletzungen ist geringer. 2017 starben schweizweit 76 Menschen an Unfallfolgen in der 50er-Zone, in den 30-Tempo-Zonen starben 4 Menschen.
- Bei Tempo 30 sehen Autolenker Gefahren früher, der Blick liegt bei Tempo 50 zirka 40 Meter weit weg vor dem Fahrzeug, bei Tempo 30 dagegen nur zirka 15 Meter, die Situationen (Fussgänger, Velofahren) am Rand der Strasse werden besser wahrgenommen. Auch die Anzahl der wahrgenommenen Verkehrsschilder nimmt bei Tempo 50 in Vergleich zu Tempo 30 stark ab.
- Die einheitliche Signalisation von Tempo-30-Zonen in allen Wohnquartieren schafft Klarheit und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden. Ständig wechselnde Tempozonen führen zu Unsicherheit, verlangen vermehrte Konzentration und Aufmerksamkeit sowie Fokussierung auf die jeweils geltenden Tempolimiten, was der Sicherheit nicht dienlich ist und den Autolenker vom unmittelbaren Verkehrsgeschehen ablenken kann und der Sicherheit somit nicht dienlich ist.

Quelle: Verkehrs-Club der Schweiz (VCS)

Quelle: Astra 2017

Quelle: Umwelt- und Prognoseinstitut (UPI), Bericht 42
In Tempo-30-Zonen verringert sich die Geschwindigkeit von V50 (Geschwindigkeit, die von 50% aller Fahrzeuge gefahren wird) und von V85 um ca 10 km/h gegenüber Tempo-50-Zonen. Dadurch werden sowohl die Anzahl der Unfälle als auch die Schwere der Unfälle deutlich geringer.


Quelle: Bundesamt für Strassen, 2017: Grundlagen zur Beurteilung der Lärmeinwirkung von T30.
Mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität
- Tempo 30 fördert einen gleichmässigen Verkehrsfluss. Der Verkehr wird dadurch verflüssigt, es gibt weniger Stop- & Go-Verkehr und weniger Brems- und Beschleunigungsvorgänge.
- Durch Tempo-30-Zonen wird der Durchgangsverkehr wird von den Wohnquartieren auf die Hauptverkehrsachsen kanalisiert.
- In Tempo-30-Zonen bewegt man sich mehr zu Fuss und per Fahrrad, das Quartier wird folglich vom Langsamverkehr mehr als Aufenthalts- und Durchfahrtszone genutzt. Dies kommt dem Quartierleben zugute. Das Potenzial für mehr Fuss- und Veloverkehr in idealer Geh- und Fahrdistanz kann so besser ausgeschöpft werden.
Weniger Lärm, mehr Gesundheit
- Tempo 30 gegenüber Tempo 50 senkt den Verkehrslärm um rund 3 Dezibel. Dies entspricht in der Wahrnehmung einer Halbierung der Verkehrsmenge.
- Das gesundheitliche Risiko für kardiovaskuläre und Stoffwechselerkrankungen sowie für Schlafstörungen wird durch die Temporeduktion vermindert.


Quellen: Verkehrsclub Österreich (Grafik) bzw. Umweltbundesamt (Tabelle)
Kosteneffizient
Die Schaffung von Tempo-30- Zonen in allen Quartieren ist kosteneffizient, da keine Einzelbeurteilungen und ‑verfahren vorgenommen werden müssen.
Links
https://www.stadt-brugg.ch/domains/stadt-brugg_ch/data/free_docs/180406_Konzeptplan_Tempo-30-Zonen.pdf
Monitoring Gefahrenstellen (Ein Projekt der IG Verkehrssicherheit Brugg)
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